Innerhalb von wenigen Tagen sind zwei Gewitterfronten über Baden-Württemberg und die angrenzenden Regionen hinweggezogen und haben im Wald spürbare Schäden angerichtet. Laub- und Nadelholz wurde von den begleitenden Winden geworfen oder gebrochen. Der erste Gewittersturm ereignete sich zeitgleich mit dem Schwärmflug der ersten Buchdruckergeneration. Damit haben die Schädlinge ein optimales Brutraumangebot und der Waldbesitz ein erhebliches Risiko durch die brütenden Käfer im Nadelholz! Das Windwurfholz liegt dabei meistens als Einzelwurf oder höchstens als Nesterwurf. Eine rasche Aufarbeitung der Nadelhölzer ist wichtig, um die weitere Ausbreitung der Borkenkäfer zu stoppen.

Es ist außerdem wichtig, von Borkenkäfern befallenes Holz aus dem Wald an die Waldwege zu bringen, um sie von dort aus dem Wald zu fahren oder im Ausnahmefall chemisch schützen zu können. Kleinst- und Kleinmengen aus dem Privatwald sollen rasch aufbereitet werden. Es wird dringend darum gebeten Kleinmengen nicht zu vermarkten, sondern als Brennholz zu nutzen und aus dem Wald zu verbringen. Bei angeschobenen Hölzer, die vom Sturm schräg oder gebogen im Wald stehen ist der Zeitdruck nicht so hoch, sie können für kurze Zeit „lebend konserviert“ und erst dann aufgearbeitet werden.

Insgesamt ist die Nachfrage nach allen Rundholzsortimenten extrem eingeschränkt, hinzukommt, dass mit den anstehenden Werksferien in vielen Sägewerken bis Ende August kein Holz angeliefert wird. Das aufgearbeitete Holz wird nur zäh aus dem Wald abfließen, die Preise sind deutlich unter Druck.

Über allen Bestrebungen zur schnellen Aufarbeitung steht der Arbeitsschutz! Im schwäbischen Oberland ist bereits ein tödlicher Unfall im Windwurfholz passiert. Windwürfe bergen vor allem für unerfahrene Personen unkalkulierbare Risiken. Im Zweifel sollen Profis und/oder geeignete Maschinen hinzugezogen werden. Alleinarbeit im Windwurf ist aus Sicht des Kreisforstamtes ein absolutes Tabu!

Für weitere Fragen nehmen betroffene Waldeigentümer bitte Kontakt mit den für Sie zuständigen Revierleitenden auf.

Weitere Informationen zum Thema Arbeitssicherheit:

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