Im Oktober 22 wurde die Forstbetriebsgemeinschaft Landkreis Tuttlingen gegründet, zum Jahreswechsel hat sie die Geschäftstätigkeit aufgenommen. Nach knapp einem Jahr sind alle wichtigen Hürden genommen und die Verantwortlichen sprechen von einer Erfolgsgeschichte.

Die Forstbetriebsgemeinschaft bietet Waldeigentümern mit wenig Waldfläche die Möglichkeit, die bestehenden Strukturnachteile zumindest in Teilen zu verbessern. „Den Holzverkauf der Mitglieder zu bündeln, gemeinsam in Rechnung zu stellen und die Erlöse dann an die beteiligten Mitglieder auszuschütten ist die zentrale Aufgabe unserer FBG,“ erklärt der erste Vorsitzende Andreas Zuhl, außerdem, so der Talheimer Bürgermeister „machen wir das auch mit Fördergelder, für die über die FBG Sammelanträge gestellt werden können.“ In diesem Jahr sind so bereits 1,2 Millionen Euro an Holzerlösen ausbezahlt worden und außerdem 65.000 Euro Fördermittel, konkretisiert die Geschäftsführerin Daniela Martin die stolzen Summen. In Holz ausgedrückt werden das für das laufende Forstwirtschaftsjahr am Ende mehr als 30.000 Festmeter sein.

Nicht nur die Mitglieder profitieren von den Fördergeldern des Ministeriums, auch die Forstbetriebsgemeinschaft selbst. Das Förderprogramm des Landes sieht vor, die Gründung von schlagkräftigen forstlichen Zusammenschlüssen zu unterstützen. Die wichtigste Hürde dabei ist die Mindestmitgliedsfläche, die wurde allerdings schon zur Jahresmitte überschritten. Daniela Martin erzählt, dass die FBG aktuell bereits über 800 Mitglieder und mehr als 1.950 ha Mitgliedsfläche hat. Damit ist die FBG selbst voll förderfähig und kann die Dienstleistung Holzverkauf durch die Holzmobilisierungsprämie um einen Euro je Festmeter günstiger anbieten, so der Leiter der Holzverkaufsstelle des Landkreises Thomas Storz.

Mittlerweile ist die FBG Mitglied in der Forstkammer, der Vertretung des Nichtstaatswaldes gegenüber der Politik. Außerdem im Forum Weißtanne, das sich um die Verwendung des Tannenholzes kümmert und ab kommendem Jahr wird die FBG auch Mitglied im Jagdbeirat des Landkreises sein. Dort werden im Dialog die Herausforderungen zwischen Landwirtschaft, Forstwirtschaft und den Jagenden thematisiert.

Ebenso wichtig war die Zertifizierung der FBG durch PEFC, damit dürfen alle Wälder der Mitglieder dieses Zertifikat tragen, denn mit dem Eintritt verpflichten sich die Mitglieder den Waldbewirtschaftungsstandard in ihren Wäldern umzusetzen. „Das ist ein wichtiges Signal aus den Wäldern, das Zertifikat und das Siegel signalisieren vorbildliche Waldbewirtschaftung.“ erklärt Markus Merz, zweiter Vorsitzender der FBG aus Durchhausen. Und das tun die Mitglieder der FBG als Gemeinschaft, deshalb so Merz, der selbst Forstwirt und Rückeunternehmer ist, profitieren alle Mitglieder der FBG vom gemeinsamen Vorgehen.

Auch die Information der Mitglieder ist dem Vorsitzenden wichtig. „Waldbewirtschaftung ist ein komplexes Thema und die Herausforderungen an einen klimastabilen Wald der Zukunft sind enorm. Die wichtigen Informationen dazu müssen bei den Waldeigentümern ankommen. Homepage, ein regelmäßiger Newsletter sind deshalb ein wichtiger Auftrag der FBG.“ Wissen um Wald ist auch den weiteren Vorstandsmitgliedern Walter Renn (Möhringen), Gerold Luz (Neuhausen) und Jakob Mayer (Gosheim) wichtig, und wissen um die Vorzüge der Forstbetriebsgemeinschaft.

Aktuell hilft die FBG mit, die Schadholzsituation in Emmingen-Liptingen zu bewältigen. Darüber hinaus stehen für das kommende Jahr Infoveranstaltungen in Kreisgemeinden an die bislang keine Forstbetriebsgemeinschaften kennen, außerdem ist eine Fortbildung mit dem Zertifikatsgeber PEFC auf der Agenda. In Sachen Förderung möchte die FBG am Ball bleiben, das hängt aber davon ab, wie das Ministerium die Förderung für Waldeigentümer ausrichten wird.

Im Dezember hat die Forstbetriebsgemeinschaft eine Pressemitteilung erstellt. Weil die Mitteilung nicht in allen angeschriebenen Redaktionen abgedruckt wurde und andere den Text gekürzt haben veröffentlichen wir den Text noch einmal gerne auf unserer Homepage.

Auf dem Bild: Schauen optimistisch in die Zukunft – v.l.n.r.: Thomas Storz (Holzverkauf), Markus Merz (stv. Vorsitzender), Daniela Martin (Geschäftsführerin) und Andreas Zuhl (Vorsitzender)

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