Der Holzpreis sinkt, der Holzpreis steigt… – Für den Waldbesitzer der sein Holz vermarkten möchte sind das wichtige Informationen. Aber wo liegt der Preis nun tatsächlich? Was sagt uns der Leitpreis und was ist das Leitsortiment Ein kleiner Einstieg in die Thematik…

Am Markt für Roh- und Rundholz treffen sich auf der einen Seite Waldbesitzer und auf der anderen Seite die holzverarbeitende Industrie. Als Vermittler – oder Agent – treten dazwischen oft Holzvermarktungsinstitutionen auf. Das können forstliche Zusammenschlüsse sein, Forstunternehmer, Holzhändler oder die Holzverkaufsstellen der Landkreise. Um Holz wertschöpfend vermarkten zu können, muss man als Waldbesitzer wissen, welcher Kunde welches Holz kauft, und wie das Holz dann aufbereitet sein muss. Die Revierleitenden und die Holzverkaufsstelle des Landkreises Tuttlingen geben dazu gerne Hilfestellung: Im direkten Beratungsgespräch, über die Amtsblätter der Gemeinden oder über diese Internetseite. Und immer, wenn es für die Stammholzsortimente um Preise geht taucht der „Leitpreis“ auf.

Der Leitpreis schafft Orientierung:

  • Er gibt den besten Preis für das Sortiment in der Gesamtpreisstruktur an.
  • Das ist beim Fichte-Tanne-Nadelstammholz die Güte B und die Stärkeklasse L2b, also Holz mit einem Mittendurchmesser von 25-29 cm (o.R.).
  • Die Stärkeklassen L3a und 3b liegen gleich. Schwächere Stämme der Klassen 1b und 2a liegen erkennbar deutlich unter dem Leitpreis, die Klassen L4 je nach Kunde gleich oder leicht darunter, die L5 und L6 wieder deutlicher.
  • Für die Güte C wird stärkeklassenabhängig ein Abschlag vom B Holz vereinbart, der Abschlag liegt zwischen 10 und bis zu 25% so ergibt sich eine zweite Preislinie C unterhalb der Preislinie B
  • Tanne wird aus einem Strauß an Gründen etwas geringer bewertet als Fichte, der Tannenpreis leitet sich deshalb oft von den Fichtenpreislinien ab, der aber stärkeklasseweise durchaus variieren kann. Und aus der B Preislinie Tanne wird dann wiederum die C-Preislinie für die Tanne gebildet

Möchte man das aktuelle Preisniveau mit dem der Vorjahre vergleichen ist der Leitpreis also ein gutes Instrument. Was aber bedeutet der Leitpreis eines Sortiments für die Rechnungsstellung? Viele Waldbesitzer kommen auf die Holzverkaufsstelle zu, weil der Durchschnittspreis des verkauften Stammholzloses deutlich unter dem Leitpreis liegt – das kann mehrere Gründe haben:

  • Im Los sind neben den Stärkeklassen L2b bis L3b auch schwächeres oder stärkeres Holz enthalten, diese Stärkeklasse haben geringere Preise.
  • Im Los sind C Holz Anteile enthalten, das C Holz hat eine Preislinie unterhalb des B Holzes
  • Im Los sind neben der Fichte auch Tannenstämme enthalten, die Tanne liegt wie das C Holz der Fichte unter dem Leitpreis der Fichte

Im Normalfall liegt also in den aller meisten Fällen der Durchschnittspreis eines Nadelstammholzloses unterhalb des Leitpreises, das ist kein „Schmuh“, sondern die logische Folge der unterschieldichen Preislinien.

Und es gibt noch ein Besonderheit: Kunden, die vor allem Standardlänge (Fixlängen, Kurzholz) im B/C Mischpreis verhandeln und kaufen. Dabei wird, solange der C-Holzanteil eines Loses (in der Werksvermessung) einen Anteil von 15% nicht übersteigt keine preisliche Unterscheidung von B- und C-Holz gemacht. Für „B/C Mischpreis-Kunden“ und -Sortimente gibt es eigene Preislinien und Leitpreise, B/C-Misch-Leit-Preise dürfen nicht direkt mit B Leitpreisen verglichen werden.

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