Im Oktober letzten Jahres wurde die Forstbetriebsgemeinschaft Landkreis Tuttlingen neu gegründet. Dem Ziel, die Interessen der kleinen Forstbetriebe zu bündeln und deren Strukturnachteile abzufedern ist sie seither ein deutliches Stück näher gekommen. Das hat der Vorsitzende der Forstbetriebsgemeinschaft Andreas Zuhl in seinem Bericht zur ersten ordentlichen Mitgliederversammlung auch so vermerkt.
Ins Detail führte der Bericht der Geschäftsführerin Daniela Martin. Der Berichtszeitraum ging formal bis zum 31.12.2022, aber natürlich waren die Entwicklung über den Jahreswechsel hinaus ebenso interessant und so konnte Sie vor allem vermerken, dass nun bereits 500 Mitgliedsanträge eingegangen sind und die Mitgliedsfläche bereits über 1.500 ha angewachsen ist. Damit hat die FBG den Satus zur vollen Förderfähigkeit erreicht. Ebenso sei die FBG mittlerweile durch PEFC zertifiziert und Mitglied in der Forstkammer und im Forum Weißtanne, die Mitgliedschaft im Jagdbeirat der Kreisverwaltung sei angestrebt. Der Holzverkauf für die Mitglieder laufe bereits reibungslos und so konnten seit dem Jahreswechsel bereits 5.500 fm vermarktet und 460.000 € Holzerlöse an die Waldbesitzenden weitergeleitet werden. Der Kassenbericht für das Geschäftsjahr 2022 fiel noch knapp und überschaubar aus, die Kassenprüfer bescheinigten einwandfreie Kassenführung und empfohlen die Entlastung. Die Entlastung für das kurze Geschäftsjahr 2022 nahm der Bürgermeister von Balgheim als Gastgeber war, der die Bedeutung des neuen und kreisweiten Zusammenschlusses in einem kurzen Grußwort ebenfalls hervorgehoben hatte. Die Entlastung erfolgte einstimmig. Im Geschäftsjahr 2023 sollen die restlich ausstehenden organisatorischen Aufgaben umgesetzt werden, außerdem sollen in den Kreisgebieten, in denen bisher noch keine FBG-Strukturen waren Infoveranstaltungen angeboten werden. Die Homepage der FBG ist schon gut mit Information gefüllt und auch im eigenen Instagramkanal wird aus dem Wald im Kreis berichtet.
Nach dem vereinsinternen Teil der Versammlung gab Thomas Storz, der Leiter der Kommunalen Holzverkaufsstelle beim Kreisforstamt einen Einblick in den aktuellen Holzmarkt. Er erklärte, welche Faktoren den Absatz und die Preise der verschiedenen Sortimente in den letzten Jahren beeinflusst haben und was bei der Aushaltung und Sortierung in den nächsten Monaten zu beachten ist. Von größeren Frischholzeinschlägen riet er bis nach der Sommerpause ab, beim Käferholz haben für ihn ein rascher Einschlag und eine konsequente Entseuchung Priorität – nach den Grundsätzen des integrierten Waldschutzes als ultima ratio auch mit dem Einsatz von Insektiziden.
Karlheinz Schäfer, der Leiter des Kreisforstamtes führte in seinem Impulsvortrag in die Thematik unseres Waldes der Zukunft und den Klimawandel ein. Mit eingängigen Grafiken zeigte er die aktuellen und zukünftigen Risiken auf, ebenso Ansätze für Lösungen.