Kurz nach Ostern 2025 steht der Schwärmflug des Buchdruckers bevor. Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg liefert aus einer Kombination aus Monitoring-Daten, Wetterdaten und einer komplexen Modellberechnung mittlerweile sehr zuverlässige Vorhersagen zum Schwärmverhalten des gefährlichsten Borkenkäfer an der Fichte. (FVA BW Freiburg, Buchdruckermonitoring, Phänologie). In der Karte oben ist zu erkennen, dass in weiten Teilen von Baden-Württemberg der erste Schwärmflug (hellblau) bereits erfolgt ist, in den warmen Teilen ist sogar bereits die Geschwisterbrut (dunkelblau)der ersten Generation im Gange. Im Landkreis Tuttlingen steht beides aktuell kurz bevor!
Modellrechnungen und Monitoring sind aber nur dann wertvoll, wenn Waldbesitzer sie als Startsignal nutzen, und die eigenen Wälder dann regelmäßig kontrollieren. Nur wenn frisch befallene Fichten erkannt und gefällt werden ist eine wirksame Entseuchung möglich. Entweder sie finden noch vor dem Ausflug der Jungkäfer den Weg aus dem Wald, oder die Stämme werden chemisch behandelt, was die ausbohrenden Käfer abtötet.
An was können frisch befallene Fichten erkannt werden? Meist bohren sich die ersten Käfer im mittleren und dann im unteren Stammteil ein. Beim Einbohren erzeugen sie braunes Bohrmehl. Dieses Bohrmehl fällt am Stamm entlang hinunter und sammelt sich in den Rindenschuppen des Baumes, in Spinnweben oder im Moos. Manchmal sind auch Harztröpfchen oder Harzbahnen an der Einbohrstelle zu sehen.
Das Kreisforstamt empfiehlt, die Privatwälder nun mindestens im zweiwöchentlichen Turnus zu kontrollieren. Wird ein neuer Befall erkannt, muss sofort und konsequent eingeschlagen und entseucht werden. Wer Fragen zur Aufarbeitung und zur Aushaltung hat, soll sich an die zuständigen Revierleitenden wenden.