ABFUHRFREIGABE

ist ein Dokument das bescheinigt, dass der Käufer zur Abfuhr des von ihm gekauften Holzes berechtigt ist (weil er das Holz bezahlt hat oder weil das Holz anders besichert ist – z.B. durch eine Bürgschaft oder eine Warenkreditversicherung bei Werksmaßverkäufe).

ABHIEB

Ist das dicke Ende des Stammes, i.d.R. dort, wo der Stamm vom (Wurzel-) Stock abgetrennt wird.

AUSHALTUNG

Legt fest, wie Holz je nach Sorte dimensioniert sein muss/darf und welche Gütekriterien eingehalten werden müssen.

BAUMART

gibt an, von welchem Baum das erzeugte Rohholz stammt. Im Baumartenkatalog sind alle Baumarten mit ihren Kürzeln hinterlegt.

DICKÖRTIG

Liegen Stämme oder Stammteile, wenn alle dicken Stammenden auf derselben Seite liegen und (idealerweise) bündig sind, bei Stammholz der Normalfall.

DÜNNÖRTIG

Liegen Stämme oder Stammteile, wenn alle dünnen Stammenden auf derselben Seite liegen und (idealerweise) bündig sind, bei Stammholz nur dann, wenn das Holz noch im Wald maschinell entrindet wird.

DURCHMESSER

werden forstlich i.d.R. mit Messschieber – forstlich: Kluppen genannt – ermittelt. Die Maßeinheit sind Zentimeter, es gilt das forstliche Abrunden: Es wird immer auf den nächst kleineren ganzen Zentimeter abgerundet.

Brusthöhen- ist der Durchmesser des stehenden Baumes in 1,30 m Höhe, er ist wichtig für die Ermittlung der Masse des stehenden Bestandes

Mitten- (MDM) ist der Durchmesser in der Mitte eines Stammes (ohne Zumaß), wird zusammen mit der Länge (ohne Zumaß) für die Berechnung der Masse eines Stammes über die Kegelstumpfformel benötigt. Viele Sorten definieren sich über MDM-Min und MDM-Max.

Zopf- ist der Durchmesser am dünneren Ende eines Stammes, viele Sorten definieren sich über den Zopfdurchmesser. Der ZopfMin definiert den Mindestdurchmesser am Zopf einer Sorte, er ist oft käuferspezifisch.

ENERGIEHOLZ

ist Holz, was zur Energiegewinnung (Wärme oder Kraft-Wärme Kopplung) genutzt wird. Energieholzsorten sind Brennholz lang (BL) und Brennschichtholz (BS) sowie Hackrohholz (HR) und Hackschnitzel (HS). Energieholz ist eine Unterkategorie des Industrieholzes.

FESTMETER

ist die Einheit für die Masse von Stammholz, es entspricht der Masse in Kubikmeter. Sie errechnet sich über die Kegelstumpfformel aus Länge und Mittendurchmesser. Andere Einheiten (Raummeter, tonne-atro,…) lassen sich über Umrechnungsfaktoren (näherungsweise) in Festmeter umrechnen.

FOKUS 2000

Großes Datenbankensystem des Landes Baden-Württemberg zur Abbildung von Forstbetrieben. Neben der klassischen Verarbeitung von Holzdaten lassen sich viele weiteren wichtigen Geschäftsprozesse abbilden: Von den Daten der Forsteinrichtung, der Naturalbuchführung und dem Holzverkauf über die  der Waldarbeiterverlohnung bis hin zur Betriebsbuchführung gibt es Module.

FORSTBETRIEBSGEMEINSCHAFT

ist ein Zusammenschluss von Waldbesitzern auf Vereinsbasis. Der wichtigste Vereinszweck ist meist die gemeinsame Holzvermarktung, daneben auch gemeinsame Zertifizierung, seltener Förderung oder Beschaffung von gemeinsam genutzten Maschinen.

GÜTE

Die Verwendung und der Wert von Rohholz ist neben der Dimension vor allem von seiner Güte – oder seiner Qualität – abhängig.

Im Stammholz unterscheiden wir baumarten- und sortenweise Güte A bis Güte D, beim Industrieholz unterscheiden wir N, F und K. Die Gütesortierung ist in der RVR festgelegt.

HOLZAUFNAHME

Bei der Holzaufnahme werden die Sachdaten von waldlagerndem Rohholz in ein mobiles Datenerfassungsgerät erfasst. Außerdem werden die Anschriebe (Vermessung und Gütesortierung) überprüft. Neben den Rohholzdaten werden auch die Waldbesitzerdaten und die GPS Koordinaten der Polter gespeichert. Die im Wald erfassten Daten werden an das Datenbankensystem FOKUS 2000 gesendet, in dem die Daten weiter bearbeitet werden. Als Ergebnis der Holzaufnahme entsteht die Holzliste…

HOLZLISTE

Beschreibt ein Los (als Verkaufseinheit) in Zahlen und Fakten. Neben den gemessenen Werten enthält die Holzliste auch die Daten des Waldbesitzers und errechnete / statische Werte sowie die Polterdaten (GPS Koordinaten, Lagerort,…). Die fertige Holzliste ist eine Urkunde.

INDUSTRIEHOLZ

ist Holz, das nicht sägend oder spanend (im klassischen Sinn) Verwendung findet, wir unterscheiden Holzwerkstoffe (Spanplatte, Dämmstoffe, Sperrholz), Holzstoffe (Papier, Pappe) und Energieholz. Neben den Sorten für Energieholz gibt es Industrieholz lang (IL) und Industrieschichtholz (IS). Mittlerweile gibt es für Industrieholz auch High-End Verwendungen (Filter, Nanotechnologie, Kleidung,…).

KLASSE

Eigentlich: Stärkeklasse. Sie ordnet Stämme nach ihrem Mittendurchmesser, L1a sind demnach Stämme zwischen 10 und 14 cm, L1B Stämme zwischen 15 und 19 cm (jeweils ohne Rinde), usw. Meist sind die Preise für Stammholz güte- und stärkeabhängig. Die Klasse hat demnach direkten Einfluss auf den Holzerlös.

LÄNGE

Forstlich wird die Länge von Rohholz i.d.R. mit einem Bandmaß gemessen, die Maßeinheit ist Meter, meist wird Stammholz in ganzen Metern ausgehalten.

LOS

Ein Los ist eine Verkaufseinheit von Holz mit gleichen Eigenschaften, in einem Los kann nur Holz einer Sorte von einem Waldbesitzer sein, es kann aus mehreren Poltern bestehen.

MESSZAHL

ist ein „Überbleibsel“ aus „alten Zeiten“. Die Messzahl gibt für jede Baumart und deren Stärkeklasse einen festgelegten Grundpreis an. Früher wurde in Prozenten dieses Grundpreises Holz gehandelt. Ein Holz mit Meßzahl 40 ergab bei 400 % also einen Preis von 160 DM. Dieses Vorgehen ist schon lange überholt, trotzdem wird die Messzahl als eine Möglichkeit genutzt, um die durchschnittliche Stärke eines Stammholzloses zu errechnen. Ein Fichtenstammholzlos mit Messzahl 40 befindet sich durchschnittlich im Bereich L2b also zwischen 25 und 29 cm Mittendurchmesser (ohne Rinde).

NUMMER

Revier – gibt die fortlaufende Nummer des Kreisforstreviers an

Aufnahme – gib die fortlaufende Nummer der Aufnahmen/Hiebe in einem Revier an, meist mit einem Nummernrahmen für öffentlichen Wald /privaten Wald versehen.

Los – gibt die fortlaufende Nummer eines Loses in einer Aufnahme an

Holzlisten- setzt sich zusammen aus dem Forstwirtschaftsjahr, der Reviernummer, der Aufnahmenummer und der Losnummer.

Polter – fortlaufenden Nummer des Polters innerhalb einer Aufnahme, die Polternummer ergänzt die Holzlistennummer, zu jedem Polter werden i.d.R. die GPS Koordinaten bei der Holzaufnahme durch den Revierleiter erfast, so kann der Holzfuhrmann die Polter im Wald gezielt anfahren.

Wald – ist die fortlaufende Nummer bei der einzelstammweisen Holzaufnahme, jeder Stamm erhält eine Nummer (Nummerierschlegel, Plättchen, Farbe,…) und ist so auf der Holzliste eindeutig erfasst.

POLTER

Ist ein „Haufen“ Holz einer Sorte mit homogener Dimension und Qualität (siehe Aushaltung), meist wird dickörtig bündig gepoltert, d.h. die dickeren Stammenden liegen auf einer Linie.

RAUMMETER

ist die Einheit von geschichtetem Rohholz, also von Industrie- oder Brennschichtholz. Ein Raummeter ist geschichtetes Holz eines (rechnerischen) Würfels mit 1 m Kantenlänge, inklusive der Zwischenräume, die sich durch das Schichten ergeben. Ein Raummeter ergibt (rechnerisch) 0,65 Festmeter Holz.

RVR

In der Rahmenvereinbarung für den Rohholzhandel (RVR) ist die Gütesortierung von Rohholz geregelt. Da sie eine privatrechtliche Vereinbarung ist muss sie, anders als die Vorgängerregelung (HKS), explizit als Sortiergrundlage in Liefer- oder Kaufverträgen vereinbart werden.

SCHICHTHOLZ

ist (meist Industrieholz) das sauber geschichtet und so auch vermessen wird, meist mit kurzen Sortimentslängen (2-3 m). Klassisch: Papierholz, Spanplattenholz, Pfähle,…

SCHÜTTRAUMMETER

ist die Einheit von Rohholz in Form von Schüttgut, sie findet vor allem bei Hackschnitzeln aber auch bei ofenfertig aufbereitetem Brennholz Anwendung.

SORTE

Sorten sind Einteilungen von Rohholz nach Baumart, Güte, Qualität und Dimension – vor allem aber nach ihrer Verwendung. Sorten werden weiter untergliedert in Sortimente. Nach Sorte und Sortiment richtet sich die Aushaltung, die Losbildung du die Vermessung des Rohholzes. Lose (als Verkaufseinheit) sind immer sortenrein!

STAMMHOLZ

bezeichnet alles Rohholz das klassisch sägend, spanend oder schälend verarbeitet wird und in Form von Stämmen oder Stammteilen ausgehalten, vermessen und vermarktet wird.

TONNE

-atro – absolut trockenes Holz: Ist die Einheit zum Verkauf bestimmter Industrieholzsorten, das nicht vermessen, sondern gewogen wird. Um den Einfluss des Feuchtegehalts von Holz auszuschließen wird über eine entnommene und darrgetrocknete Probe der Wasseranteil im Holz herausgerechnet.

-lutro – lufttrockenes Holz: ebenfalls für Industrieholzsortimente, findet aber kaum mehr Anwendung.

VERMESSUNG / VERMESSUNGSVERFAHREN

Rohholz wird abhängig von der Sorte vermessen. Für jede Sorte gibt es ein oder mehrere zugelassene Vermessungsverfahren.

WERKSVERMESSUNG

Manche Lose werden nicht im Wald sondern im Werk vermessen. Dies geschieht durch den Einsatz von technischen Geräten, meist über fotooptische Verfahren. Werksvermessung kommt vor allem bei Losen aus vollmechanisierter Aufarbeitung zum Einsatz, die Lose sollten dazu groß genug sein (>25 fm).

ZERTIFIZIERUNG

Ist die Verpflichtung von Waldbesitzern, sich bei der Bewirtschaftung ihrer Wälder an die durch die Zertifizierungsstelle definierten Standards zu halten. Die Einhaltung der Verpflichtung wird in Audits überprüft, für die gesamte holzverarbeitende Industrie gibt es innerhalb eines Zertifizierungssystems die Chain-of-custody, in dieser Produktionskette verpflichten sich alle Glieder bestimmte Standards einzuhalten. Zertifiziertes Holz oder Produkte daraus dürfen das entsprechende Siegel führen. In Deutschland ist das PEFC Siegel weit verbreitet, FSC ist auch anzutreffen, ist aber noch strenger.

ZUMASS

ist die Längenzugabe bei der Aushaltung von Stammholz, sie beträgt mindestens 10 cm oder 1% der Stammlänge. Unzureichendes Zumaß führt zu einer Kürzung der Sortimentslänge (Werksvermessung) bzw. zu Reklamationen (Waldvermessung).

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